Das Säurebindungsvermögen des Wassers

Das Säurebindungsvermögen (SBV) des Wassers beschreibt die Fähigkeit des Wassers, Säuren zu neutralisieren und den pH-Wert zu erhöhen. Es gibt jedoch einige Einschränkungen bei der Anwendung des SBV-Begriffs auf reines Wasser, da Wasser selbst eine sehr geringe Konzentration an gelösten Ionen enthält und daher kaum in der Lage ist, Säuren zu neutralisieren.

Wenn das Wasser jedoch mit anderen Substanzen wie z.B. CO2 oder Mineralien wie Calcium oder Magnesium angereichert ist, kann das SBV des Wassers erhöht werden. Beispielsweise enthält natürliches Mineralwasser oft hohe Konzentrationen an Kalk = Calciumcarbonat (CaCO3), das als Base wirkt und das SBV des Wassers erhöht.

Es ist wichtig zu beachten, dass das SBV des Wassers nicht dasselbe ist wie der pH-Wert des Wassers. Der pH-Wert beschreibt lediglich die Konzentration von Wasserstoffionen in einer Lösung, während das SBV die Fähigkeit beschreibt, Säuren zu neutralisieren.

In offenen Gewässern macht der Kalkgehalt den Hauptanteil des SBVs aus. D. h. ist viel Kalk im Wasser ist das Säurebindungsvermögen hoch und umgekehrt. Gewässer mit hohem Säurebindungsvermögen weisen deshalb geringere pH-Wertschwankungen vor allem ins Saure auf, sie sind besser gepuffert. Da Fische und viele andere Wasserlebewesen empfindlich gegen zu niedrige pH-Werte oder Schwankungen des pH-Wertes reagieren, gedeihen sie pauschal in Wassern mit hohem SBV besser als mit niedrigem SBV.

In der Fischerei gilt die Regel:

SBV kleiner 1 => SBV größer 2

unfruchtbar => fruchtbar => sehr fruchtbar

 

Definition des Säurebindungsvermögens:

Das Säurebindungsvermögen wird angegeben durch die Menge (in ml) einer 0,1 mmol/l Salzsäure, die verbraucht wird um 100 ml Wasser bis zum pH-Wert 4,3 zu titrieren. Das SBV wird daher in mmol/l, meq/l (Millimoläquivalent pro l) oder mg CaCO3/l angegeben.

Links zum Säurebindungsvermögen:

Wikipedia